Wie Wollsocken möglichst lange schön bleiben

Socken waschen und spannen

Achtung: Überschüssige Farbe

Handgefärbte Wolle enthält manchmal — genau wie jede andere gefärbte Faser — überschüssige Farbe, die bei den ersten Wäschen ausblutet. Das ist normal und grundsätzlich kein Grund zur Panik, aber man sollte es wissen und berücksichtigen.

Ich wasche deshalb jedes Paar Socken nach der Fertigstellung. Wenn ich dabei feststelle, dass die Farbe besonders stark ausblutet, spüle ich die Socken mehrfach aus. Trotzdem kann es sein, dass die Socken auch danach noch etwas überschüssige Farbe verlieren. Deswegen sollte man neue Socken bei den ersten Wäschen separat oder mit ähnlichen Farben und bei Bedarf ein Farbfangtuch mit in die Wäsche geben. Insbesondere sollten helle Socken getrennt von dunklen und kräftigen Farben gewaschen werden. Auch bei Trocken sollten die Socken sich nicht berühren, denn auch dann kann noch Farbe übertragen werden.

Socken waschen

Auch wenn es vielleicht der allgemeinen Wahrnehmung widerspricht, sind handgemachte Wollsocken meiner Erfahrung nach recht einfach zu pflegen. Das liegt unter anderem daran, dass man sie nicht nach jedem Tragen waschen muss. Wollfasern nehmen Dreck und Gerüche wenig an, d.h. mit Ausschütteln, Lüften und nach dem Duschen im Bad aufhängen kommt man schon sehr weit. Und je seltener man Wolle wäscht, desto länger bleibt sie schön.

Gelegentlich will man seine Socken dann aber doch auch mal waschen. Hierfür sollte man zunächst auf die Banderole schauen, ob nur Handwäsche erlaubt ist oder sie auch in die Waschmaschine dürfen. Ich verwende meistens Sockenwolle mit einer sogenannten Superwash-Ausrüstung, d.h. die Socken können im Wollwaschgang bei maximal 30 Grad Celsius in der Waschmaschine gewaschen werden. Wer sich nicht sicher ist, wäscht die Socken von Hand in lauwarmem Wasser. Egal ob Waschmaschine oder Handwäsche, das Waschmittel ist wichtig. Wollsocken mögen nur Wollwaschmittel und keinen Weichspüler.

Socken trocknen

Wollsocken sollten nicht im Wäschetrockner getrocknet werden, denn Feuchtigkeit, Wärme und Bewegung können dazu führen, dass die Wolle verfilzt. Dann hat man statt einem Paar Socken in der richtigen Größe ein Paar Hausschuhe in einer deutlich kleineren Größe. Stattdessen schleudert oder drückt man die Socken stattdessen nach dem Waschen gut aus (meine drehen bei Bedarf eine Runde in einer Salatschleuder) und lässt sie an der Luft trocknen. Ab besten trocknen die Socken im Liegen, gut ausgedrückt kann man sie aber auch aufhängen.

Sockenspanner sind ein nettes Accessoire für Fotos und geben frischgestrickten Socken nach der ersten Wäsche eine schöne Form. Für den Hausgebrauch sind sie aber nicht zwingend erforderlich. Meine eigenen Wollsocken werden zum Beispiel nach der Wäsche nur grob in Form gezogen und über einen Wäscheständer gehängt.

Fadenenden

An der Zehennaht und bei Farbwechseln entstehen Fadenenden. Diese werden im Normallfall auf der Innenseite der Socken sorgfältig und unsichtbar vernäht. Damit die abgeschnittenen Fadenenden nicht auf die Außenseite der Socken durchrutschen, kann man innen einen etwas längeren Faden stehen. Den spürt man beim Tragen nicht und nach kurzer Zeit hat er sich auf der Innenseite der Socken angefilzt.

Falls ein Fadenende doch einmal auf die Außenseite durchrutscht, sollte man es nicht abschneiden, sondern mit einer Häkelnadel oder einer anderen geeigneten Nadel zurück auf die Innenseite der Socken ziehen. Wenn man das Fadenende abschneidet, rutscht es beim nächsten Waschen nur wieder auf die Außenseite. Und wenn man es wiederholt abschneidet, kann schlimmstenfalls die Naht irgendwann aufgehen.